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Mit dem Motorrad durchs Rosamunde Pilcher Land

Mein Highlight 2019 war die Tour mit Freunden durch England. Traumhafte Straßen und Orte gibt es im Pilcher-Land Cornwall und entlang der zerklüfteten Küste von Wales. Linksfahren ist natürlich schon eine Herausforderung, aber durch Australien war ich etwas geübt darin. Solange irgendwo Verkehr ist, ist es auch einfach. Schwierig ist es, wenn man allein auf der Straße ist und die Autos „wilde Wolke“ auch entgegen der Fahrtrichtung parken. Konzentration heißt es dann, wenn man wieder auf dem Festland in Dünkirchen von der Fähre kommt und den ersten Kreisel gleich mal, wie auf der Tour, links anfahren möchte.

Wer also mal nach England möchte, dem kann ich Cornwall und Wales wärmstens empfehlen. Abseits der Bundesstraßen und Autobahn erwarten einen wunderschöne Landschaften und Straßen mit vielen Kurven und auf und ab.

Los ging es von Hamburg nach Gent mit einer Zwischenübernachtung in Holland. Nachdem wir mit den Freunden aus Süddeutschland und Belgien unser Wiedersehen gefeiert haben, ging es am nächsten Tag nach Dünkirchen. Von dort nahmen wir die Fähre nach Dover und wurden am Hafen von unseren Freunden und Roadcaptains für die Tour in Empfang genommen.

Natürlich war für die 12 Tage im Juli immer mal wieder Regen angesagt, aber der sollte uns doch tatsächlich erst auf der Heimfahrt in Belgien erwischen. Also nichts Regen - und typisch englisches Wetter.

Die 2645 km nahmen in Guilford ihren Anfang, natürlich mussten wir uns auch Stonehenge auf den Weg nach Barnstaple, unserer ersten Etappe, ansehen.

Schon am zweiten Tag ging es nach Landes End, dem südlichste Punkt Englands. Die Küstenstraße ist atemberaubend schön und auch die minischmalen Landstraßen, die von Hecken links und rechts so zugewachsen sind, dass man meint, man fährt durch einen grünen Tunnel, sind abenteuerlich. Abenteuerlich, weil man beim besten Willen nicht sehen kann, ob was von vorne kommt und wenn, was kommt. Und man staunt, dass man tatsächlich aneinander vorbeigekommen ist. Wenn man dieses Gefühl schon auf dem Motorrad hat, möchte ich nicht wissen, wie es im Auto wäre.

Sehenswert sind die kleinen alten Dörfer mit den Cottages und überall Burgen und Festungen.

Am 5 Tag kehrten wir nach etwas über 1000 km wieder zurück nach Guildford. Sehr beeindruckend die Fahrt durch Dartmoor, links und rechts der Wege standen die Wildpferde. Am nächsten Tag fuhren wir mit unseren Motorrädern an den Stadtrand Londons und stellen unsere Bikes bei dem ersten Harley Dealer Europas ab. In London darf man tatsächlich in der City nicht einfach mal eben reinfahren. Für den Stadtkern hätte man sich schon Monate vorher eine Genehmigung holen müssen. Mit der Underground ging es aber auch sehr gut. Unser Freund Dave führte uns stolz zum Scotland Yard, seinen ehemaligen Arbeitgeber.

Die zweite Hälfte unserer Tour führte uns nun nordwestlich nach Wales ins Land des Drachen. Ein Besuch in Oxford war Pflicht, weil einer unserer Freunde da schließlich Professor ist und der große Saal stand für Harry Potters Hogwarts Pate, das muss man gesehen haben. Kultur musste auch sein und so besuchten wir natürlich auch Shakespeares Geburtshaus.

Wales hat tolle Naturparks und auch an der gewundenen Küste entlang fährt es sich richtig schön.

Wir haben ausnahmslos in kleinen Landgasthöfen mit urigem Pub übernachtet und staunten, wie vielseitig und lecker die Küche doch ist. Nicht nur Fish and Chips und Haggis. Die deftigen „Steak and Ale Pie“ sind köstlich.


Wer hat's geschrieben?

Anke Boll hat sich auf Motorradreisen spezialisiert und damit ihre Leidenschaft zu den Zweirädern zum Beruf gemacht.

Kontakt:
Tel: 0176-56413472
ankeboll@hotmail.de
www.wildwest-motorradreisen.de