Blog

Kanutour durch Schweden

Wer hat's geschrieben?

Michaela Lebert

Michaela Lebert ist immer aktiv: Wandern, Radfahren, Kanu - das zieht sich auch bei ihr im Urlaub durch und so endteckt sie neu Landstriche für sich und ihre Kunden auf langsamen Pfaden.

Die Region Dalsland in der intakten Natur Westschwedens mit ihren unzähligen Seen und Wäldern ist ein Paradies, welche sich mit der Wildnis Kanadas vergleichen lässt. Hier findet man alle Möglichkeiten für ein exzellentes Paddelerlebnis mit dem Kanu oder Kajak. Unendliche Weiten eröffnen sich auf den Seen, es ist ein ganz besonderes Erlebnis, sich auf dem Wasser sanft und entspannt fortzubewegen.

In dieser Region erwartet einen bei schönem Wetter im Juni ein strahlend blauer Himmel voller weißer Wattewolken, und es wird nachts nicht wirklich dunkel. Man hat wahlweise stundenlange Abenddämmerung, die fast nahtlos in eine lange Morgendämmerung übergeht, mit spektakulären romantischen Sonnenuntergängen/- und Aufgängen.

Diese Tour startete im Juni in Bengtsfors auf einem noch sehr zivilisierten, schönen Campingplatz mit warmen Duschen und Toiletten, sowie einer Kochküche. Dieser Campingplatz ist als Treffpunkt ideal geeignet und dort verbrachten wir die erste Nacht. Vor Ort wurden die Kanus und Kajaks angemietet, sowie die Transporttonnen, in denen während der Tour alle Gegenstände und Nahrungsmittel wasserdicht verstaut wurden. Die Anreise kann wahlweise per PKW, oder per Flug nach Oslo oder Göteborg, mit anschließenden guten Busverbindungen nach Bengtsfors erfolgen. Desweiteren gibt es  Gruppenreisen mit Busanreise.

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück ging es los: nach einer ersten Probefahrt mit einer Einführung in das Lenken und Steuern eines Kanus und Kajaks wurden alle Gegenstände in die Tonnen verstaut, auf die Kanus geladen und die erste Etappe von ein paar Kilometern paddeln stand bevor. Am frühen Nachmittag landeten wir auf dem ersten Lagerplatz.

Diese Lagerplätze finden sich überall in der Region, sind allesamt wunderschönen gelegen, und in der Regel ist man allein dort (zumindest in der Vor/-oder Nachsaison). Eine Schutzhütte , Toiletten und eine Feuerstelle, sowie genügend Holz ist auf allen Lagerplätzen vorhanden, man baut seine Zelte auf und los geht es mit Feuer machen, Essen, Tee oder Kaffee kochen, Holz hacken und die Natur genießen. Für hartgesottene laden die Seen bei ca. 14-15 Grad Wassertemperatur zum Schwimmen ein, ansonsten wäscht man sich im See und genießt die Ruhe, Einsamkeit, und die Vielfalt an Vogelgezwitscher. Wenn man Glück hat, sieht man auch mal einen Elch, oder einen Biber.

Hier kann man abschalten, die Zivilisation hinter sich lassen, in den Tag hinein leben und die Seele baumeln lassen.

Man paddelt von Lagerplatz zu Lagerplatz, genießt das in der Regel sanfte Dahingleiten auf dem Wasser, macht zwischendurch Pause an wunderschönen Plätzen am Ufer, auf großen Steinen, die von der Sonne gewärmt sind, um erneut am nächsten Lagerplatz nach dem Essen den stundenlangen Sonnenuntergang zu genießen. Nach kurzer Zeit hat man kein Zeitgefühl mehr und denkt, man ist schon ewig hier. Man lebt im Augenblick, genießt das Geplätscher des Wassers, den weiten Blick in die Natur, die Vogelgeräusche, und die „kleinen Erfolgserlebnisse“, wenn das Feuer brennt, und man es mal wieder geschafft hat, ein Traummenü mit einfachen Hilfsmitteln gezaubert zu haben. Selbst das Kaffee kochen mit Brühkaffee kann ein Erfolgserlebnis sein. Man ist mit diesen Tätigkeiten so beschäftigt, daß man nach ein bis 2 Tagen schon weit weg ist von der normalen Welt zuhause. Man kann angeln, oder auch geräucherte Lachsforellen (köstlich!!) an den Schleusen kaufen, sowie Heidelbeeren sammeln.

Kurzum- Entspannung und Abkoppeln vom Alltag pur!

Natürlich kann es auch mal regnen, und kalt und windig sein. Nicht immer alles ist romantisch und entspannt (z.B. nachts aus dem Zelt kriechen, um auf die „Toilette“ zu gehen, kann eine enorme Herausforderung sein).  Aber die Sonne kommt auch immer wieder hervor und in der Schutzhütte kann man die Sachen trocknen und den Regenschauer gemütlich vorbei ziehen lassen.

Derlei Kanutouren sind auch für Anfänger gut geeignet. Teamgeist, Kooperationsvermögen und Improvisationsvermögen sind jedoch, wie bei allen Wildnis-Touren, unerlässlich. Mit diesen Voraussetzungen kann man hier eine traumhafte Woche (oder auch länger) lang dem Alltag und der Zivilisation entfliehen, zu sich selbst kommen oder finden, oder auch einfach nur mal wieder eine Zeitlang komplett abspannen.


Wer hat's geschrieben?

Michaela Lebert

Michaela Lebert ist immer aktiv: Wandern, Radfahren, Kanu - das zieht sich auch bei ihr im Urlaub durch und so endteckt sie neu Landstriche für sich und ihre Kunden auf langsamen Pfaden.